Zinsprognose 2010: Die Aussichten bleiben durchwachsen

Sollten Regierungen und Notenbanken ihre Konjunkturhilfen zu früh beenden, könnte es in den Industrieländern zu einer zweien Rezession kommen, so der Internationale Währungsfonds (IWF). Erst wenn die Beschäftigung wieder steige und die private Nachfrage anziehe, sollten die Konjunkturstützen nach und nach abgebaut werden. Auch für Europa sprach sich der IWF angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit und der schlechten Kreditversorgung kleinerer und mittlerer Unternehmen gegen einen baldigen Ausstieg aus den Konjunkturhilfen aus.
Laut Ewald Nowotny, Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) und Gouverneur der österreichschen Nationalbank, ist es unwahrscheinlich, dass Europa innerhalb kurzer Zeit erneut in eine Rezession rutscht. Insbesondere in Deutschland, aber auch im übrigen Europa sei das Exportwachstum stärker als erwartet und auch der Euro-Höhenflug gefährde die Erholung nicht. Die Währungshüter hatten sich im Zuge der langsamen Erholung bereits im Dezember dazu entschieden, die Geld-Transfusionen an den Finanzsektor sukzessive zu verringern. Dabei wird aber nicht die Liquiditätszufuhr gestoppt, sondern die Laufzeiten verkürzt. Wann die EZB von diesem Prinzip der Vollzuteilung abrücken wird, ist weiterhin unklar.

Nach Einschätzung von EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark wird die Wirtschaft der Euro-Zone das Tempo ihrer Erholung von der globalen Krise in den kommenden Monaten nicht halten können. Hierbei dürfte es sich aber nicht um Zeichen eines erneuten Abschwungs handeln, sondern um die Charakteristika einer graduellen und holprigen wirtschaftlichen Erholung in den nächsten Quartalen, so Stark.
Auch die Erholung der Weltwirtschaft wird sich nach Einschätzung der Weltbank im Jahresverlauf abschwächen, da staatliche Konjunkturprogramme an Wirkung verlieren. Die private Nachfrage bleibe wegen der hohen Arbeitslosigkeit schwach und auch die Lage an den Finanzmärkten bleibe schwierig. Nach Ansicht der Weltbank wird sich die Weltwirtschaft langsamer als gedacht von der Krise erholen. Die Konsequenzen der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise werden demnach voraussichtlich noch in den nächsten zehn Jahren zu spüren sein.
Für Baugeldinteressenten sind die Bedingungen weiterhin günstig. So kostet ein Baudarlehen heute je nach Dauer der Zinsbindung etwa 0,15 bis 0,75 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auf zehn Jahre betrachtet macht eine Differenz von 0,75% bei einem Darlehen von 200.000 Euro einen Mehrbetrag an Zinszahlungen von 15.000 Euro aus.
Daher raten wir allen Baugeldinteressenten, sich jetzt die historisch günstigen Zinsen zu sichern bevor sich die Zinsen wieder aufwärts bewegen.

Tendenz
Kurzfristig: schwankend
Langfristig: steigend

Quelle Zinskommentar der Dr.Klein & Co AG

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