Zinskommentar vom 20.02.2009: Zinsen bleiben schwankungsanfällig

Die Kapitalmarktzinsen bewegen sich weiterhin im Spannungsfeld von Rezession und Staatsverschuldungszuwachs – starke Tagesschwankungen bleiben daher die Norm. Da die Konjunkturindikatoren weltweit nach unten zeigen, werden die Leitzinsen der Notenbanken noch auf längere Frist historisch niedrig bleiben. Die Schwäche an den Börsen treibt ebenfalls Investoren in den vermeintlich sicheren Markt für Staats- und Unternehmensanleihen und führt dort zu sinkenden Renditen. Gleichzeitig werden die Konjunktur- und Bankenrettungspakete immer größer und sowohl Staaten als auch Unternehmen haben begonnen die Refinanzierung über Anleiheemissionen drastisch zu erhöhen. Derzeit findet das steigende Angebot noch genug Nachfrage von risikoscheuen Investoren, die die Aktienmärkte und jede andere Form der Anlage momentan meiden. Aber wir stehen erst am Anfang der Flut an Anleihen. Die USA und praktisch alle europäischen Staaten werden in den nächsten Jahren tausende Milliarden Euro an zusätzlichem Finanzierungsbedarf haben, um die derzeit geschriebenen Schecks für die Rettungspakete abzudecken. Diese Flut wird mittelfristig zu höheren Risikoprämien für lange Laufzeiten führen und wir sehen daher den Spielraum für weitere Zinsrückgänge im Kapitalmarkt als sehr beschränkt an – auch wenn wir erwarten, dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen, und damit die kurzfristigen Geldmarktzinsen, in den nächsten Monaten auf 1,0% senken wird. Diese Zinssenkung ist jetzt schon in den Renditen für kurzlaufende Bundesanleihen, die gerade noch etwas über 1% abwerfen, vorweggenommen. Für die nächsten Wochen erwarten wir bei den Baugeldzinsen eine Seitwärtsbewegung mit größeren Tagesschwankungen.

Wir bleiben bei unserer Empfehlung, dass Baufinanzierungskunden die aktuellen Konditionen sichern und gerade längere Laufzeiten konsequent nutzen sollten. Zur Optimierung der laufenden Zinsbelastung können auch Kombinationen aus 5- und 15-jährigen Laufzeiten sinnvoll sein. Am Markt für Baufinanzierungen herrscht weiter ein intensiver Wettbewerb um den Kunden, da viele Banken auf wachsenden Einlagenbeständen sitzen und diese gerne in Form von Baufinanzierungskrediten im Kundengeschäft einsetzen wollen. Von diesem Wettbewerb können Kunden in Form von niedrigen Konditionen profitieren. Für Anschlussfinanzierer empfehlen wir, die immer noch geringen Forward-Aufschläge zu nutzen. Viele Baufinanzierungen aus den Jahren 1999 und 2000 tragen Zinssätze von über 6% und können jetzt bei einem Bankwechsel mit einer 4 vor dem Komma optimiert werden. Die Anschlussfinanzierungsspezialisten der Interhyp können auf mehr als 100 Banken zugreifen und die nächste Zinsperiode optimieren. Der Kauf einer Immobilie zur Eigennutzung erscheint gerade in diesen unsicheren Zeiten die beste und sicherste Anlage des Eigenkapitals zu sein und noch dazu die langfristig attraktivste Altersvorsorge. Wir empfehlen daher, eher mehr Eigenkapital einzusetzen und auch Tilgungen von 2% zu vereinbaren, da das Besparen der eigenen Immobilie hohe Kalkulationssicherheit bietet.

Tendenz
kurzfristig: seitwärts
mittelfristig: seitwärts

Quelle: Interhyp Zinskommentar 2009

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