Zinsniveau 2015: Zinsen für Immobilienkredite fallen zum Jahresende 2014 auf Rekordtief

?Geringe Inflation macht Europäischer Zentralbank (EZB) zu schaffen
?Häuslebauer erhalten zehnjährige Darlehen für 1,65 Prozent
?Bundesbank sieht trotz Preissteigerungen insgesamt keine Immobilienblase

Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG: „Für Immobilienkäufer neigt sich das Jahr 2014 mit guten Nachrichten dem Ende zu: Die Zinsen für Immobilienkredite sind auf ein neues Allzeittief gefallen. Zehnjährige Darlehen sind derzeit für Zinsen von rund 1,65 Prozent erhältlich. Auch die Europäische Zentralbank hat auf ihrer Sitzung am 4. Dezember den Leitzins auf historisch niedrigem Niveau belassen – die geldpolitischen Rahmenbedingungen ändern sich vorerst also nicht wesentlich. Immobilienkäufer und Eigenheimbesitzer mit Finanzierungsbedarf finden in den letzten Wochen des Jahres ausgezeichnete Bedingungen vor.“

Das günstige Zinsniveau 2015 hat bereits in den vergangenen Monaten bereits zu einer hohen Nachfrage nach Immobilien geführt. Aber trotz der zum Teil starken Preissteigerungen in Großstädten besteht für den Immobilienmarkt insgesamt kein Anlass zur Sorge, wie die Bundesbank in ihrem Stabilitätsbericht festgestellt hat. Der Immobilienerwerb steht somit unter guten Vorzeichen.

Das Jahr 2014 hat für Investoren einige Überraschungen bereitgehalten. Gestartet mit einer Rallye an den Aktienmärkten, bestimmten im Frühjahr die Zuspitzung der Krimkrise und der starke Euro das Geschehen an den Finanzmärkten. Anfang Juni gab die EZB die Leitzinssenkung von 0,25 Prozent auf 0,15 Prozent bekannt, im September verkündete sie einen weiteren Zinsschritt auf historisch niedrige 0,05 Prozent. Die Eurostärke wurde im Jahresverlauf zu einer Euroschwäche. Der Dax, der im Sommer zum ersten Mal die 10.000-Punkte-Marke geknackt hatte, bewegt sich nach einem schwächelnden zweiten Halbjahr 2014 zum Jahresende erneut nahe dieser historischen Höchstmarke. Kontinuität bestand vor allem darin, dass die erhoffte Konjunkturerholung in Europa trotz der geldpolitischen Maßnahmen nicht eingesetzt hat und dass die Inflation weiter zurückgegangen ist.

So wie die Weichen aktuell gestellt sind, wird es für die Zinsentwicklung 2015 ebenfalls spannend. Experten rechnen damit, dass die Währungshüter die Geldpolitik in den ersten Quartalen weiter lockern. Vor allem der umstrittene Ankauf von Staatsanleihen wird für kontroverse Diskussionen sorgen. Zudem wird das Dauerthema Deflationsangst das Handeln der EZB und das Zinsniveau 2015 bestimmen. Von Oktober auf November 2014 ist die Inflation in der Eurozone von 0,4 auf 0,3 Prozent gefallen. In Deutschland lag die Preissteigerung bei nur noch 0,6 Prozent – und damit so niedrig wie seit Anfang 2010 nicht mehr. Das Stabilitätsziel der EZB sieht eine Inflationsrate von rund zwei Prozent vor.

Allerdings ist die Inflation zuletzt vor allem aufgrund des Preisrutsches beim Rohöl unter Druck geraten, das sich seit Jahresbeginn um rund 30 Prozent verbilligt hat. So hat das statistische Bundesamt die niedrige Inflationsrate bereits relativiert. Ohne Ölpreiseffekt wäre die Teuerungsrate in Deutschland im Oktober bereits wieder auf 1,1 Prozent geklettert. Während der Preisverfall beim Öl die Währungshüter vor ein Dilemma stellt, könnte er gleichzeitig wie ein Konjunkturpaket wirken – das zeitverzögert die Preise wieder steigen lässt. Laut GfK hat sich das Konsumklima zum Jahresende leicht aufgehellt.

Von einer europaweiten Trendwende zu sprechen, wäre hinsichtlich einer Zinsprognose 2015 jedoch verfrüht. In der wirtschaftlich instabilen Eurozone bleibt Deutschland trotz einiger Blessuren für Investoren ein sicherer Hafen. Deutsche Staatsanleihen und Pfandbriefe sind daher weiterhin gefragt. Die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen sind wegen der hohen Nachfrage auf 0,7 Prozent zurückgegangen. Auch die zehnjährigen Pfandbriefrenditen sind weiter gesunken und liegen mit aktuell rund 1 Prozent historisch niedrig. Banken können entsprechend günstig refinanzieren, was sich am anhaltenden Zinstief bemerkbar macht. Immobilienkäufer profitieren zum Jahresende von ausgezeichneten Finanzierungsbedingungen: Die Zinssätze für zehnjährige Immobilienkredite liegen bei Bestanbietern sogar bei knapp unter 1,5 Prozent.

Wenn sich die Konjunkturstimmung nachhaltig aufhellen sollte, könnten die Zeiten des Allzeittiefs aber vorübergehen. Günstig bleiben die Zinsen für Immobilienkredite im historischen Kontext betrachtet jedoch selbst dann.

Finanzierungsbeispiel:

Was die jüngste Entwicklung konkret bedeutet, zeigt das nachfolgende Finanzierungsbeispiel: Die Zehnjahreskonditionen liegen aktuell vielfach bei: 1,64% gebundener Sollzinssatz / 1,65% effektiver Jahreszins*. Für eine Monatsrate von 1.000 Euro lässt sich mit dem genannten Zinssatz ein Darlehen über rund 330.000 Euro aufnehmen.*

Interhyp-Expertenrat:

Käufer und Bauherren sollten ihre Immobilienfinanzierung unter Dach und Fach bringen. So können sie sich die historisch niedrigen Zinssätze sichern. Auch wer langfristige Planungssicherheit sucht, kann seinen Kredit für lange Zinsbindungen von 15 oder 20 Jahren zu historisch günstigen Konditionen festschreiben: Die Bestkonditionen für 15-jährige und 20-jährige Immobilienkredite liegen bei 1,97 Prozent beziehungsweise 2,34 Prozent effektiv. Wir raten unvermindert zu Anfangstilgungen von mindestens zwei oder drei Prozent. Das Zinstief macht zudem Anschlusskredite attraktiv wie nie. Diese sind für Immobilienbesitzer mit laufenden Darlehen für das Ende der Zinsbindung interessant. Sogar wer erst in bis zu drei Jahren einen Anschlusskredit benötigt, kann sich günstige Zinsen schon jetzt für die Zukunft sichern.

Quelle: Zinsbericht Dezember 2014 zur Zinsentwicklung 2015 der Interhyp AG vom 04.12.2014

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