Hypoport Hauspreis-Index: Januar 2012

Im Januar sind die Indizes für Eigentumswohnungen mit 1,25 Prozent und für neue Ein- und Zweifamilienhäuser mit 0,84 Prozent erneut stark gestiegen. Land- und Kapitalflucht sowie strukturbedingter Neubau unterstützten diese Wertzuwächse. Der Indexwert für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser sank demgegenüber um 1,15 Prozent. Damit legte der Gesamtindex für deutsche Wohnimmobilien um 0,37 Prozent auf 105,10 Punkte zu. Noch immer sprechen auch die niedrigen Finanzierungszinsen für den Immobilienerwerb.

Bewertung und Prognose:

Das Jahr 2011 endete mit historisch tiefen Zinsen für die Immobilienfinanzierung, einer anhaltend starken Nachfrage nach Immobilen und – über alle Indexwerte hinweg – deutlich höheren Preisen für Immobilien als zum Jahresbeginn. Im Januar 2012 setzte sich dieser Trend fort. Am deutlichsten stieg der Indexwert für Wohnungen. Kapitalanleger haben ihren Teil zu dieser Preissteigerung beigetragen. Darüber hinaus spielen auch demographische Aspekte wie die zunehmende Migration und der Trend hin zum Wohnen in Großstädten bei der Preisentwicklung dieser Immobilienklasse eine Rolle. Insgesamt führt dies zu einer weiteren Aufwertung der Städte und stadtnahen Gebieten.

Auch die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser sind stark angestiegen. In strukturstarken Regionen ist der Wechsel im Bestand geringer als in strukturschwachen Regionen. Dies führt dazu, dass die Neubautätigkeit in den Top-Regionen angekurbelt wird und möglicherweise entsprechend die Preise nach oben treibt.

Im Umkehrschluss werden die Preise für Bestandsimmobilien durch Objekte in strukturschwachen Regionen, die wenige Altbauten aufweisen, nach unten gezogen. Wir gehen aber davon aus, dass der Bestand in guten Regionen sich weiterhin positiv entwickelt.

Für die kommenden Monate gehen wir bundesweit von weiter steigenden Wohnungs- und Neubaupreisen aus. Der Index für Bestandsimmobilien wird sich stabil bis leicht sinkend entwickeln. Um der Heterogenität des Deutschen Immobilienmarktes gerecht zu werden, wird der Hypport-Konzern künftig vermehrt auch regionale Daten auswerten und kommentieren.

Gesamtindex:
Im Januar 2012 steigt der Gesamtindex nach dem leichten Rückgang im Vormonat erneut. Die Zunahme um 0,37 Prozent auf 105,10 Punkte ist auf die starken Zuwächse der Indizes für Eigentumswohnungen und neue Ein- und Zweifamilienhäuser zurückzuführen. Auf Dreimonatssicht legte der Gesamtindex damit um 0,6 Prozent (Stand Oktober 2011: 104,48 Punkte), im Vergleich zum Vorjahresmonat (Januar 2011: 100,03 Punkte) um 5,07 Prozent zu.

Eigentumswohnungen („apartments“): Stark steigend
Die Preise für Eigentumswohnungen erhöhten sich zum Jahresstart stark: Das Plus von 1,25 Prozent treibt den Indexwert auf aktuell 106,80 Punkte. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Indexberechnung im August 2005. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von 7,16 Prozent (Januar 2011: 99,66 Punkte).

Neue Ein- und Zweifamilienhäuser („new homes“): Stark steigend
Nach der leichten Steigerung im Vormonat, erhöhte sich der Index für neue Ein- und Zweifamilienhäuser im Januar um 0,84 Prozent stark auf 112,92 Punkte. Damit liegt der Indexwert um 4,39 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert (Januar 2011: 108,17 Punkte). Dies ist ein neuer Höchstwert. Alle Indexwerte für Neubauten lagen somit seit bald zwei Jahren (seit März 2010) über ihren jeweiligen Vorjahreswerten.

Bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser („existing homes“): Stark sinkend
Nach dem starken Indexabfall im Dezember (-1,83 Prozent) sinken die Preise für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser im Januar mit einem Minus von 1,15 Prozent erneut deutlich. Die kontinuierlichen Anstiege von Mai bis November 2011 sorgen aber dafür, dass der Indexwert noch immer um 3,61 Prozent über seinem Vorjahreswert liegt (Januar 2011: 92,26 Punkte).

Methodik der hedonischen HPX-Indizes

Die Hypoport AG betreibt mit der EUROPACE-Plattform den einzigen unabhängigen Marktplatz für Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Über EUROPACE werden rund zehn Prozent der Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt. Die Hauspreis-Indizes basieren auf tatsächlichen Transaktionsdaten der EUROPACE-Plattform und werden monatlich durch die Hypoport AG errechnet. Der Gesamtindex wird aus der gemittelten Summe der Einzelindizes gebildet. Erläuterungen zur hedonischen Berechnungsmethodik siehe auch http://www.hypoport.de/indizes.html.

Quelle: Hauspreisindex HPX der Hypoport AG vom 15.02.2012

Die Kommentare sind geschlossen.