Entwicklung der Hauspreise im Dezember

Im Dezember reagieren die Einzelindizes für Wohnimmobilien unterschiedlich auf den Anstieg der Finanzierungszinsen und der Baukosten. Eigentumswohnungen büßen an Attraktivität ein während die Preise für Neubauten und Bestandsimmobilien durch höhere Kosten ansteigen.

Bewertung und Prognose:

Das Geschäftsklima in Deutschland ist gut. Der Ifo-Index liegt mit 109,9 Punkten auf dem höchsten Stand seit Start der Berechnung. Importe und Exporte florieren. Die Zinsen ziehen an. Neben Kapitalkosten steigen auch die Kosten für Rohstoffe, die für Eigenheime genutzt werden. Durch steigende Baukosten werden sich sowohl der Neubau als auch die Modernisierung verteuern. Erste Anzeichen dafür spiegeln die HPX-Indexwerte für Dezember wieder. Der steile Anstieg im Index für Eigentumswohnungen, der auch darin begründet war, dass Apartments als Anlageobjekt in den vergangenen Monaten genutzt wurden, lässt mit steigenden Zinsen wieder nach. Für 2011 ist von steigenden Preisen in allen drei Segmenten auszugehen. Am deutlichsten werden Neubauten im ersten Halbjahr ihren Wert steigern.

Die HPX-Hauspreisindexes im Detail: Gesamtindex: leicht sinkend

Zum Jahresende 2010 verzeichnet der Gesamtindex zum zweiten Mal in Folge einen kleinen Rückgang. Mit einem Punktestand von 100,01 Punkten steht der Gesamtindex im Dezember um 0,15 Prozent unter seinem Vormonatswert und damit auf demselben Niveau wie vor drei Monaten (September 2010: 100,01 Punkte). Hauspreise, sowohl für Neubau als auch für Bestand, legten im Dezember zu. Demgegenüber erfuhr der Index für Eigentumswohnungen, der über ein halbes Jahr hinweg kontinuierlich anstieg, erstmals eine Korrektur nach unten. Im Jahresvergleich steht der Gesamtindex um 3,56 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahresmonat (Dezember 2009: 96,57 Punkte).

Eigentumswohnungen („apartments“): Stark sinkend

Erstmals seit Mai 2010 sinkt der Index für Eigentumswohnungen. Mit einem Rückgang von 1,4 Prozent steht der Preisindex für Apartments im Dezember bei 100,04 Punkten. Dies entspricht einem Plus von 0,17 Prozent im Dreimonatsvergleich (September 2010: 99,87 Punkte) und einem Anstieg von 2,97 Prozent im Zwölfmonatsvergleich (Dezember 2009: 97,15 Punkte). Damit stand der Index für Eigentumswohnungen über das gesamte Jahr 2010 hinweg über den vergleichbaren Werten der Vorjahresmonate.

Neue Ein- und Zweifamilienhäuser („new homes“): Stabil

Der Neubauindex steigt im Dezember um 0,35 Prozent auf 107,46 Punkte. Damit liegt der Index für Neubaupreise um 3,81 Prozent über seinem Vorjahreswert vom Dezember 2009 (103,52 Punkte). Auch im Dreimonatsvergleich steht der aktuelle Wert um 0,24 Prozent über dem Septemberwert von 107,20 Punkten. Insgesamt hat der Neubauindex damit den höchsten Punktestand seit Beginn der Berechnungen erreicht.

Bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser („existing homes“): Stark sinkend

Auch im Bestand ziehen die Preise im Dezember an. Nach einem starken Preisabfall im November (- 1,02 Prozent) steigt der Index für Bestandsimmobilien im Dezember um 0,66 Prozent auf 92,52 Prozent an. Der Index befindet sich damit um 0,45 Prozent unter seinem Stand vom September 2010 (92,94 Punkte). Gleichzeitig liegt er um 3,92 Prozent über dem Stand vom Dezember 2009 (89,03Punkte).

Quelle: Hauspreisindex HPX der Hypoport AG für Dezember

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