Zinskommentar: Zentralbanken legen ihre Einschätzungen zur Zinswende vor

In ihrem Monatsbericht, der in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde, hat die Europäische Zentralbank (EZB) vor Ungleichgewichten in der Weltwirtschaft gewarnt. Die Politik müsse bald etwas dagegen unternehmen, sonst könnte es durch das ungenügende Austarieren zu zusätzlichen großen Risiken für die globale Wirtschaft kommen. Als eine Ursache der Finanzkrise gelten hohe Leistungsbilanzüberschüsse in Deutschland und den asiatischen Staaten in Kombination mit hohen Leistungsbilanzdefiziten in den USA. Durch Kapitalzuflüsse aus Ländern mit vielen Ersparnissen wurde den Schuldnerstaaten ein Leben auf Pump mit niedrigen Zinsen ermöglicht. Das fand letztlich mit dem Platzen der amerikanischen Immobilienblase ein Ende.

Zuletzt war das Ungleichgewicht zunehmend ausgeglichener – doch nach Auffassung der EZB ist dies vorübergehend zyklischen Faktoren geschuldet. Mit wachsenden Ungleichgewichten sei zu rechnen, weil der Welthandel und die Rohstoffpreise wieder anzögen. Leistungsbilanzüberschüsse seien wahrscheinlich, da das Wachstumspotenzial von Schwellenländern größer als das der Industriestaaten sei, so die EZB. Die Schwellenländer setzen zudem wieder auf Exporte und sehen sich durch die Krise bestätigt, große Währungsreserven vorzuhalten. Im dritten Quartal 2009 waren die Reserven höher als in der Vorjahrsperiode.

Die US-Notenbank (FED) hat in der vergangenen Woche ihren Konjunkturbereicht veröffentlicht. Darin heißt es, dass sich die US-Konjunktur nach Einschätzung der FED moderat verbessert hat. Auch in den Umsätzen der Einzelhändler spiegelte sich eine verbesserte Lage wieder. Mehr als zwei Drittel der Wirtschaftsleistung hängen in den USA vom privaten Konsum ab, daher gilt der Einzelhandelsumsatz als wichtiger Indikator für die Konjunkturentwicklung. Laut FED ist der US-Arbeitsmarkt immer noch schwach, obgleich einige Firmen Zeitarbeiter einstellen. Der Lohndruck sei minimal.

Spekulationen über eine schnelle Zinswende hat der US-Notenbankchef Ben Bernanke einen Dämpfer verpasst. Die nur moderate Konjunkturerholung erfordere wahrscheinlich noch über einen sehr langen Zeitraum niedrige Zinsen. Zwar bestehe keine unmittelbare Gefahr, dass die USA in eine Rezession zurückfallen, aber ganz auszuschließen sei das nicht. Die Vereinigten Staaten mögen sich schneller erholen als etwa Europa von der schwersten Rezession seit Jahrzehnten. Doch das Wachstum der US-Wirtschaft bleibt nach Ansicht von Bernanke wegen der anhaltenden Probleme bei den Staats- und Kommunalhaushalten sowie am Bau gedämpft.

Allen Darlehensnehmern, deren Zinsbindung in den nächsten 60 Monaten ausläuft, raten wir, sich jetzt um eine Anschlussfinanzierung zu bemühen. Die Experten sind sich einig: Das aktuelle Zinstief wird nicht ewig andauern. Nutzen Sie es jetzt mit einem Forward-Darlehen und sichern Sie sich so gegen steigende Zinsen in der Zukunft ab. Die Dr. Klein Baufinanzierungsexperten  beraten sie gern.

Tendenz
Kurzfristig: schwankend
Langfristig: steigend

Quelle: Kommentar zur Zinsentwicklung 2011 der Dr.Klein & Co AG veröffentlicht auf Zinsentwicklung.de

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