Mietpreise in Berlin: von 4,30 in Hellersdorf bis 10,40 Euro in Mitte und Grunewald

Bundeshauptstadt, Regierungssitz, Stadtstaat, bevölkerungsreichste und flächengrößte Stadt Deutschlands – das ist Berlin mit seinen zwölf Bezirken. Hier wohnen 3,4 Millionen Menschen auf einer Fläche fast so groß wie die der Insel Rügen. In der aktuellen Mietpreis-Betrachtung von ImmobilienScout24 werden derzeit die Berliner im Durchschnitt mit rund 6,60 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete zur Kasse gebeten. Das sind 0,80 Euro mehr als im Bundesdurchschnitt und vermutlich 1,60 Euro mehr als im Berliner Mietspiegel 2011.

Die Mietpreisanalyse von ImmobilienScout24 ergibt: In Berlin ist das Preisniveau im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten mit 6,60 Euro noch moderat, aber leicht im Steigen begriffen, wenn man die durchschnittlichen Angebotsmieten, die also tatsächlich vom Mieter zu zahlen sind, von 2010 mit denen von 2009 vergleicht. Der Preisanstieg beträgt im Durchschnitt 20 Cent. Laut Berliner Mietspiegel, der im Mai 2011 erscheinen soll und die Bestandsmieten ausweist, wird der Quadratmeter-Preis wohl erstmals die 5-Euro-Marke erreichen.

Berlin ist Deutschlands Mieter-Hochburg Nr. 1.

Rund 70 Prozent der Bevölkerung wohnen zur Miete. Im Bundesdurchschnitt sind es 46 Prozent. Zu mieten gibt es für jeden Geldbeutel etwas: Die Angebote für einen Quadratmeter kalt reichen von durchschnittlich 4,30 Euro in Hellersdorf (Bezirk Marzahn-Hellersdorf) bis 10,40 Euro in Mitte und im Prominenten-Stadtteil Grunewald (Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf). Dabei ist es am Rand nicht automatisch preisgünstiger als im Zentrum.

Die meisten Berliner sind Pankower. 368.000 – das sind knapp 11 Prozent aller Hauptstadt-Bewohner – sind in diesem Bezirk zu Hause. Für durchschnittlich 6,60 Euro kann man hier wohnen. Besonders preisgünstig ist es in Französisch Buchholz im Norden für 5,70 Euro. Wen es jedoch in den Szenestadtteil Prenzlauer Berg zieht, der muss für etwa 8,20 Euro erheblich tiefer in die Tasche greifen.

Im westlichen Nachbarbezirk Reinickendorf mit dem Flughafen in Tegel verlangen die Vermieter 6,40 Euro im Durchschnitt. Die Preisspanne reicht von 4,90 Euro in Waidmannslust bis zu 8,00 Euro in Heiligensee.

Wer viel Platz haben möchte, der sucht im Bezirk Treptow-Köpenick nach einem Domizil. Denn der ist mit 18,90 Prozent der Stadtfläche Berlins der größte und mit 1.430 Einwohnern pro km² der am wenigsten besiedelte. Die Preisspanne reicht hier von 5,40 Euro pro Quadratmeter im Stadtteil Niederschöneweide bis zu 7,60 Euro für eine begehrte Lage in Schmöckwitz, dem südlichsten Ortsteil Berlins.

Immer mehr Menschen lockt es in die Mitte Berlins, vor allem in den Teil, der dem Bezirk den Namen gab. Mittlerweile sind 10,40 Euro fällig, um dort seine Zelte aufzuschlagen: mit Brandenburger Tor, Boulevard Unter den Linden, Museumsinsel und Fernsehturm vor der Tür. Westlich an Mitte schließen sich die Stadtteile Tiergarten mit dem größten Park Berlins und nordwestlich Wedding an. Wedding ist mit 5,70 Euro preiswerter als Tiergarten mit 6,90.

Nicht weniger begehrt ist der südöstlich gelegene Nachbarbezirk Friedrichshain-Kreuzberg – mit 20,2 km² der kleinste und zugleich am dichtesten besiedelte Bezirk – mit mehr als 13.000 Einwohnern pro km². Die beiden Stadteile sind durch die Spree getrennt und nur durch die Oberbaumbrücke miteinander verbunden. Mit 7,80 bzw. 7,20 für den Quadratmeter im Schnitt muss hier kalkuliert werden.

Im Westen grenzt der gutbürgerliche Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, die so genannte „City West“, mit Ku´Damm und Bahnhof Zoo an den Bezirk Mitte. Mieten kann man in Wilmersdorf im Durchschnitt für 7,90 Euro, immerhin 2,50 Euro weniger als im benachbarten Grunewald.

Wen es mehr nach jwd und ins Grüne lockt, kommt an den Bezirken Steglitz-Zehlendorf und Spandau nicht vorbei. Dabei ist man in Wannsee, der gleichnamige See gab dem Stadtteil den Namen, erst mit 8,90 Euro, aber in Zehlendorf schon mit 8,00 Euro dabei. Im Bezirk Spandau mit der gleichnamigen Zitadelle zahlt man moderate 6,00 Euro im Durchschnitt.

Aber auch in den Bezirken Lichtenberg, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg im östlichen bzw. südöstlichen Teil der Stadt, zwischen Zentrum und Stadtrand gelegen, finden Miet-Interessierte ihr Zuhause zu günstigen Preisen: für 5,20 Euro in Neu-Hohenschönhausen im Bezirk Lichtenberg, 6,00 Euro im Neuköllner Rudow und 6,20 Euro im mittlerweile fluglärmfreien Tempelhof.

Quelle: Pressemitteilung von Immobilienscout.de vom 31.01.2011

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