Die Europäische Zentralbank (EZB) hat soeben in ihrer heutigen Sitzung eine weitere Senkung des Leitzinses im Euroraum beschlossen. Dieser wurde von bisher zwei Prozent auf 1,5 Prozent herabgesetzt. Bereits letzte Woche erklärte Bundesbank-Chef Axel Weber in einem Interview, dass er angesichts der Rezession zu weiteren Zinssenkungen bereit sei. Ganz klar sprach sich Weber gegen eine Nullzinspolitik nach dem Vorbild Japans oder der USA aus. Die Untergrenze für die Leitzinsen im Euroraum liege für ihn bei einem Prozent, so Weber. Danach müssten die Zinsen rasch wieder erhöht werden, um bei einem Aufschwung nach dem Ende der Rezession gegen einen Teuerungsanstieg gerüstet zu sein.
Unterdessen mahnte der EZB-Chef Jean-Claude Trichet, im Kampf gegen die globale Finanzkrise und weltweite Rezession nicht die Grundlage für die nächste Krise zu legen. Die EZB ist in Sorge, dass Regierungen und Notenbanken, wie nach dem Platzen der Internetblase im Jahr 2000, aggressiv gegensteuern und so die Basis für neue Probleme bereiten. Gerade der niedrige US-Leitzins gilt als mitverantwortlich für die Kreditexzesse der vergangenen Jahre. Aus diesem Grund ist die EZB auch vorsichtiger als andere Notenbanken, die ihre Leitzinsen immer weiter gesenkt haben und die Geld- und Kreditmärkte mit Liquidität fluten.
In den USA versucht die US-Notenbank (FED) weiterhin, der angeschlagenen Finanzbranche mit Zinsen nahe null Prozent und massiven Liquiditätsspritzen zu helfen und die Konjunktur zu stabilisieren. Ben Bernanke, Präsident der FED, glaubt, dass ein Ende der Wirtschaftsflaute im Jahr 2009 und eine Erholung im kommenden Jahr nur möglich sind, wenn die von Regierung und Notenbanken eingeleiteten Gegenmaßnahmen wirken. Doch seiner Ansicht nach sind die Risiken für eine Verschlechterung der Lage zurzeit höher als die Chancen auf eine Verbesserung. Ein vollständiges Überwinden der Rezession werde den USA erst in zwei bis drei Jahren gelingen.
Die FED hat für ihre Arbeit zudem Reformen angekündigt. So soll zukünftig ein Inflationsziel festgelegt und die Langfristvorhersage der FED von drei auf sechs Jahre ausgeweitet werden. Die Prognose zur mittelfristigen Preisentwicklung soll wiederum als Richtschnur für das angestrebte Inflationsziel dienen. Gemäß dem Auftrag des US-Kongresses ist die FED zur Sicherung der Preisstabilität und des nachhaltigen Beschäftigungsniveaus verpflichtet. Das mittelfristig angestrebte Inflationsniveau soll die Erreichung dieser beiden Ziele unterstützen.
Bei den Baufinanzierungszinsen haben sich die Aufschläge für Finanzierungen mit weniger Eigenkapital in den vergangenen Wochen immer weiter erhöht. Vor allem Finanzierungen mit einem Beleihungsauslauf von über 80 Prozent sind dadurch teurer geworden. Hier müssen die Banken immer höhere Risikokosten einkalkulieren und die Aufschläge auf die Basiskondition bis zu (meist) 54 Prozent des Kaufpreises erhöhen sich. Bei manchen Konstellationen kann es dann vorteilhafter für den Kunden sein, ein Privatdarlehen in die Finanzierung zu integrieren, um in eine niedrige Auslaufklasse zu gelangen. Sie zahlen dann zwar für den kleinen Teil des Privatdarlehens einen höheren Zins, doch der Mischzins ist deutlich geringer. Ihre Baufinanzierungsspezialisten von Dr. Klein beraten Sie hier gerne. Wir finden die optimale Finanzierung für Sie!
Tendenz der Zinsentwicklung:
Kurzfristig: schwankend
Langfristig: schwankend