Zinskommentar: Notenbanken stellen Liquiditätsversorgung weiterhin sicher

Dank des Konjunkturprogramms und der lockeren Geldpolitik ist die US-Wirtschaft im vierten Quartal schneller gewachsen als ursprünglich geschätzt. Das Plus lag bei 5,9 Prozent, das ist der stärkste Zuwachs seit sechs Jahren. Die Prognosen für 2010 sehen diesen Aufwärtstrend weiter bestehen, wenn auch verhaltener. Trotz der günstigen Prognose erholen sich die USA nur langsam von der schwersten Rezession seit Jahrzehnten, denn der Aufschwung kommt auf dem Arbeitsmarkt nicht an. Das birgt die Gefahr, dass die Verbraucher sich mit ihren Ausgaben immer mehr zurückhalten und mehr und mehr Hausbesitzer in Zahlungsschwierigkeiten geraten.

Ben Bernanke, Chef der US-Notenbank (FED), versucht derweil, die Märkte zu beruhigen. Seiner Meinung nach befindet sich die Erholung der Wirtschaft erst am Anfang. Zudem wird die FED die Leitzinsen entgegen der Befürchtung von Investoren noch für geraume Zeit niedrig lassen. Ein endgültiger Ausstieg aus den billionenschweren Konjunkturstützungsprogrammen stehe vorerst nicht an, so Bernanke. In der Finanzkrise hatte die FED nicht nur den Leitzins sehr stark gesenkt, sondern auch für über eine Billion Dollar Hypotheken aufgekauft, um den Hypothekenmarkt zu stützen. Als die FED dann überraschend den Diskontsatz, also den Zins für Notfallkredite an Banken, anhob, weckte dies Ängste vor einer schneller als erwartet kommenden und konjunkturschädigenden Straffung der Geldpolitik. Bernanke bezeichnete die Maßnahmen der FED aber als „Normalisierung“ und nicht als „Straffung“ der Geldpolitik.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat angekündigt, dass sie bei der Zinsentwicklung 2011 ihre großzügige Geldversorgung der Banken länger aufrechterhalten will. Zwar fährt sie die Liquiditätsspritzen langsam zurück, doch noch bis Mitte Oktober können Finanzhäuser bei den wöchentlichen Finanzierungsgeschäften so viel Geld abrufen, wie sie wünschen. Das gab EZB-Präsident Jean-Claude Trichet nach der Sitzung des EZB-Rates bekannt. Seit Ausbruch der Finanzkrise können Banken so viel Geld abrufen, wie sie brauchen. Bis zur Finanzkrise mussten sie üblicherweise in einem Bieterverfahren um frisches Geld kämpfen. Ziel der EZB ist es, langfristig zu dem alten Verfahren zurückzukehren.

Die Zinsen für Baugeld bewegen sich weiterhin auf einem historisch günstigen Niveau. So lagen die Konditionen für ein Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung vor gut einem halben Jahr noch etwa 0,40 Prozent über dem heutigen Zinssatz. Bei einem Darlehen von 150.000 Euro entspricht das auf die Zinsbindungsdauer gesehen einem Zinsmehraufwand von 6.000 Euro. Nutzen Sie daher jetzt die günstigen Konditionen. Läuft bei Ihrer Erstfinanzierung die Zinsbindung aus, so können wir Ihnen auch hier attraktive Konditionen bieten. Lassen Sie sich von unseren Baufinanzierungsexperten beraten und kommen Sie so in den Genuss eines Zinsabschlags von bis zu 0,20 Prozent bei Umschuldungen.

Tendenz
Kurzfristig: schwankend
Langfristig: steigend

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