Häuserpreise steigen stärker an

Die Hauspreise in Deutschland stiegen im Februar 2011 an. Alle Teilindizes des Hauspreisindexes HPX verzeichneten einen Aufschwung. Der HPX für Neubauten steht trotz vergleichsweise geringem Anstieg auf einem neuen Rekordhoch. Die Preise für Eigentumswohnungen zeigt erstmals seit zwei Monaten wieder in eine positive Richtung. Die Werte für den Gesamthauspreisindex und die Preise für Bestandsimmobilien liegen so weit über ihren Vorjahreswerten wie nie zuvor.

Bewertung und Prognose:

Energie, Energie und nochmals Energie. Über den Umgang mit diesem Thema spalten sich die politischen Geister. Im Februar beschloss die Bundesregierung die Förderung alternativer Energien zu reduzieren, das Grünstromprivileg und den dadurch verursachten Strompreisanstieg einzudämmen. Zu Recht sagen die einen, denn Deutschland habe im europaweiten Vergleich sehr hohe Strom- und Gaskosten. Zu Unrecht sagen die anderen und weisen auf die Dringlichkeit einer neuen Klimaschutzpolitik hin. Eben diese erhalten aktuell Zustimmung aus ganz anderem Grund. Denn im Angesicht der nuklearen Gefahr, die von mehreren Atomkraftwerken in Japan ausgeht, erhalten Worte wie Dringlichkeit und Schutz eine ganz neue Bedeutung. In diesem Zusammenhang entschied sich die Bundeskanzlerin vor zwei Tagen zu einem Moratorium, das die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke in Deutschland auf den Prüfstand stellen soll. Ein früherer Ausstieg – da sind sich viele Experten einig – ließe die Energiekosten kurzfristig erneut ansteigen. Auch die jüngsten Geschehnisse im Nahen Osten werden für den derzeitigen Anstieg der Energiepreise verantwortlich gemacht. Für Immobilienbesitzer gibt es nur einen Weg, um sowohl langfristige Kosten zu senken, die Umwelt zu schonen und sich von der Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen zu befreien: die schrittweise Modernisierung.

HPX-Gesamtindex: Stark steigende Immobilienpreise

Im Februar 2011 stieg der HPX-Gesamtindex erstmals seit August 2010 (Anstieg um 1,03 Prozent) wieder deutlich an. Zum Anstieg von 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat führten die starken Preissteigerungen in allen Einzelindizes für Immobilienpreise. Gegenüber dem Vorjahr liegt der Gesamtindex nun 4,46 Prozent über seinem Vergleichswert 2010 (Februar 2010: 96,24 Punkte). Seit Beginn der Berechnungen ist dies die größte Differenz im Jahresvergleich.

Eigentumswohnungen („apartments“): Stark steigend

Nach zweimonatigem Rückgang steigen die Preise für Eigentumswohnungen im Februar 2011 mit einem Plus von 0,47 Prozent wieder deutlich an. Sein aktueller Wert von 100,13 Punkten liegt jedoch rund 1,31 Prozent unter seinem Wert vor drei Monaten (November 2010: 101,46 Punkte). Im Jahresvergleich ist der Indexwert in diesem Monat rund 2,6 Prozent über seinem Vorjahreswert (Februar 2010: 97,59).

Neue Ein- und Zweifamilienhäuser („new homes“) deutlich teurer

Zum dritten Mal in Folge verzeichnet der Neubauindex einen starken monatlichen Anstieg. Mit 108,43 Punkten steht der Index für neue Ein- und Zweifamilienhäuser auf einem neuen Rekordhoch. Noch vor einem Jahr befand sich der Index um 3,79 Prozent unter seinem aktuellen Punktestand (Februar 2010: 104,47 Punkte). Vor drei Monaten, im November 2010, lag der Index um 1,25 Prozent unter seinem aktuellen Wert (November 2010: 107,09 Punkte).

Preise für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser („existing homes“) sind stark steigend

Die Immobilienpreise für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser steigen ebenfalls sehr stark an. Mit einem Plus von 0,83 Prozent bewegt sich der HPX für Bestandsimmobilien erneut in Richtung 95er-Marke. Schon im August näherte er sich dieser an und sank, ohne sie überschritten zu haben in den Folgemonaten wieder. Gegenüber dem Vorjahr liegt der Bestandsindex aktuell um 7,36 Prozent im Plus (Februar 2010: 86,65 Punkte). Dies ist – wie beim Gesamtindex – die größte Differenz eines Zwölfmonatsvergleichs seit Beginn der HPX-Berechnungen.

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