Staatsdefizite lassen Zinsen steigen – jetzt sichern!

Am Zinsmarkt beginnt ein neues Thema den Trend zu diktieren. Bis vergangene Woche haben die Investoren vor allem auf Konjunkturindikatoren und Leitzinssenkungen geachtet und durch Käufe von Staatsanleihen Sicherheit gesucht. Inzwischen machen sich Sorgen über die dramatische Ausweitung der Staatsdefizite und den daraus entstehenden Konsequenzen breit. In einer unglaublichen Geschwindigkeit sagen derzeit die Regierungen weltweit Rettungspakete, Garantiepakete und Konjunkturprogramme in Billionenhöhe zu. Ein Großteil dieser neuen Schulden wird zukünftig über neue Staatsanleihen refinanziert werden. In Erwartung dieser Flut an neuen Anleihen beginnen sich die Investoren zu positionieren und der Zinsaufschlag für lange Laufzeiten steigt. Die Notenbanken können mit den tiefen Leitzinsen zwar die ganz kurzen Laufzeiten und die Geldmarktzinsen niedrig halten, bei den langen Laufzeiten bildet sich das Zinsniveau aber nach Angebot und Nachfrage. Angebot wird es in Zukunft also genug geben, bleibt die Frage, ob genug Käufer da sein werden. Besonders in den USA, wo Präsident Barack Obama gerade die nächste große Neuverschuldung ankündigt und die jährlichen Budgetdefizite in den nächsten Jahren auf über 1000 Milliarden Dollar geschätzt werden, haben die langfristigen Kapitalmarktzinsen in den vergangenen Tagen schon scharf nach oben korrigiert. Die Eurozinsen vollziehen diese Bewegung gerade nach und wir rechnen in den nächsten Tagen auch mit Anhebungen der Baugeldzinsen für längere Laufzeiten. Die kurzfristigen Geldmarktzinsen dagegen bleiben tief und werden mit zu erwartenden Leitzinssenkungen der EZB auch in den nächsten Monaten noch weiter sinken. Die Folge wird ein wachsender Abstand zwischen den ganz kurzen und langen Zinsbindungen sein.

Baufinanzierungskunden sollten daher die nächsten Tage konsequent nutzen und die Konditionen festzurren. Gerade mit 10- oder 15-jährigen Zinsbindungen kann man immer noch für hohe Kalkulationssicherheit sorgen. Anschlussfinanzierern empfehlen wir, die immer noch niedrigen Aufschläge für Forward-Darlehen zu nutzen, bevor die Banken die Aufschläge für die Absicherung anheben. Viele Baufinanzierungen aus den Jahren 1999 und 2000 wurden zu Zinssätzen von über 6% abgeschlossen und können jetzt bei einem Bankwechsel bei knapp über 4% optimiert werden. Die Spezialisten für Anschlussfinanzierungen bei Interhyp können auf mehr als 70 Banken zugreifen und die nächste Zinsperiode optimieren. Der Kauf einer Immobilie zur Eigennutzung erscheint gerade in diesen unsicheren Zeiten die beste und sicherste Anlage des Eigenkapitals zu sein und noch dazu die langfristig attraktivste Altersvorsorge. Wir empfehlen daher, in dieser Phase eher mehr Eigenkapital einzusetzen und auch höhere Tilgungen zu vereinbaren, da das Besparen der eigenen Immobilie im Gegensatz zu vielen Anlageformen hohe Kalkulationssicherheit bietet.

Tendenz
kurzfristig: aufwärts
mittelfristig: seitwärts

Quelle: Zinkommentar der Interhyp AG

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