F+B-Wohnindex Deutschland: Entwicklung der Immobilienpreise und Mieten in Deutschland gebremst und uneinheitlich

Seit den erheblichen Preis- und Mietsteigerungen bis Ende 2010 hat sich die Entwicklung des F+B-Wohnindex Deutschland, welcher die Mieten- und Preisentwicklung aller Objektarten wiedergibt, deutlich abgeschwächt. Während Eigentumswohnungspreise und Neuvertragsmieten weiter steigen, sind bei Eigenheimpreisen und Bestandsmieten nunmehr im Vergleich zum Vorjahresquartal leichte Rückgänge zu verzeichnen. Der aktuelle F+B-Wohnindex für das 2. Quartal 2011 spiegelt damit die Unsicherheit auf den Finanzmärkten im Verlauf des vergangenen Halbjahres wider, reflektiert aber auch die Abkühlung der deutschen Wirtschaft.

F+B-Wohnindex nach Objektarten: Neuvertragsmieten und Preise für Eigentumswohnungen steigen weiter
Die Renaissance von Immobilien als Vermögensanlagen ist vor allem an der Preis-entwicklung von Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäusern abzulesen. In prosperierenden Wirtschaftsräumen versprechen diese Kapitalanlagen trotz leicht sinkender Bestandsmieten langfristig akzeptable Renditen. Die gestiegene Nachfrage nach diesen städtisch geprägten Objekttypen wirkt sich entsprechend positiv auf die Preise.
Demgegenüber ist die Entwicklung bei Eigenheimen durch stagnierende Preise von Einfamilienhäusern außerhalb der Städte und sinkenden Preisen in ländlichen Regionen geprägt. Zwar stiegen die Eigenheimpreise parallel zur Konjunkturentwicklung bis Ende 2010 in selbem Tempo wie die der Wohnungen, fallen seither aber wieder. Individuelle Nachfrager reagieren erwartungsgemäß eingeschüchteter auf die Irritationen an den Finanzmärkten als institutionelle oder private Kapitalanleger. In den letzten zwölf Monaten hat sich der F+B-Wohnindex Deutschland insgesamt nur um 0,1 % erhöht und liegt damit merklich unter der Inflationsrate.

F+B-Wohnindex für die Bundesländer und Landeshauptstädte: Hamburg und München beherrschen die Ranglisten
Im 2. Quartal 2011 kosteten zehn Jahre alte Eigentumswohnungen mit 70 m² Wohnfläche bundesdurchschnittlich 1.600 €/m². In etwa so viel müssen auch die Berliner und Immobilieninteressenten in Nordrhein-Westfalen anlegen. In Hamburg und Bayern kosten solche Wohnungen allerdings 900 bzw. gut 600 €/m² mehr, in der bayerischen Landeshauptstadt sind die Preise pro Quadratmeter sogar über 2.000 €/m² höher.
Die Rangliste der Eigentumswohnungspreise nach Bundesländern führt erwartungstreu der Stadtstaat Hamburg (2.500 €/m²) an. Die beiden großen Südländer Bayern (2.230 €/m²) und Baden-Württemberg (1.880 €/m²) belegen die Plätze 2 und 3. Das Ranking der Landeshauptstädte wird aber mit Abstand von München (3.610 €/m²) dominiert, vor Hamburg (2.500 €/m²) und Stuttgart (2.350 €/m²).
Bei der Länderbetrachtung fällt nicht nur das Süd-Nord-Preisgefälle auf, sondern auch die erheblichen Unterschiede nach Wirtschaftsräumen. Neben Berlin und Nordrhein-Westfalen gehört auch Hessen (1.800 €/m²) zu den Ländern mit höherem Preisniveau. Das Flächenland Niedersachsen (1.280 €/m²) reiht sich aber, ebenso wie die ostdeutschen Länder, unterhalb des Bundesdurchschnitts ein.

Quelle: Veröffentlichung zum F+B Wohnindex der F+B GmbH für das zweite Quartal 2011

Die Kommentare sind geschlossen.