EUROPACE Hauspreis-Index EPX: Die Schere zwischen den Segmentarten schließt sich

Bestandsimmobilien verteuern sich am stärksten
Berlin, 15. Januar 2013: Der Europace Hauspreis-Index EPX macht im Dezember 2012 einen gewaltigen Wachstumsschub von 1,10 Prozent. Wie im Vormonat sind auch im Dezember bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser Haupttreiber dieser Entwicklung. Ihr Preisniveau steigt um 1,63 Prozent auf 103,65 Zählerpunkte – ein Spitzenwert seit Erhebungsbeginn im August 2005. Mit 1,59 Prozent verzeichnet auch der Teilindex für Eigentumswohnungen zum Jahresende 2012 eine deutliche Zunahme, die den Rückgang des Vormonats überkompensiert. Die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser steigen moderat um 0,21 Prozent auf den Höchstwert von 117,08 Zählerpunkten. Somit ziehen die Preise in allen Segmentarten an. Bei Betrachtung der Entwicklung auf Jahressicht verteuern sich Bestandshäuser mit 7,19 Prozent am stärksten. Mit deutlichem Abstand folgen Neubauhäuser, deren Preise innerhalb eines Jahres um 4,55 Prozent zunehmen. Eigentumswohnungen verteuern sich im gleichen Zeitraum um 2,19 Prozent.

Bewertung und Prognose:
Die Nachfrage nach Sachwerten wie Wohnimmobilien ist ungebrochen. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass sowohl die Preise für bestehende und neue Häuser als auch die für Eigentumswohnungen steigen. Im Dezember nähern sich die einzelnen Segmentarten hinsichtlich ihres Niveaus einander an. Die Segmentschere beginnt sich zu schließen. Denn indem der Teilindex für Bestandshäuser derzeit die höchste Wachstumskraft besitzt und steil ansteigt, verringert sich der Abstand zu Wohnungen und Neubauhäusern. Die historisch niedrigen Bauzinsen forcieren den Trend zum Betongold. Neben der sicheren Wertanlage stellen Wohnimmobilien zunehmend einen Teil der privaten Altersvorsorge dar. Denn auf Tages- und Festgeldkonten sinken aufgrund der niedrigen Zinsen die Sparerträge. In Ballungszentren und wirtschaftlichen Agglomerationen wird die Nachfrage nach Wohnraum anhalten. Der Preisanstieg kann sich jedoch verlangsamen, da aufgrund des erhöhten Neubauvolumens mehr Wohnungen dem Markt zugeführt werden.

Die EPX-Preisindizes im Detail:
Gesamtindex: Stark steigend

Im Dezember zieht der EPX-Gesamtindex deutlich um 1,10 Prozent an und erklimmt mit 109,51 Zählern einen neuen Höchstwert. Dieser dritte Anstieg in Folge ist mehr als doppelt so hoch als der des Vormonats. Auf Jahressicht steigt der Index um 4,57 Prozent.

Eigentumswohnungen („apartments“): Stark steigend

Unter den Segmentarten verzeichnet der Teilindex für Eigentumswohnungen die unruhigste Bewegung. Das Schwanken zwischen Auf- und Abwärtstrend ist hier wesentlich stärker ausgeprägt als bei neuen und bestehenden Häusern. Im Dezember steigen die Preise für Eigentumswohnungen in Deutschland um 1,59 Prozent und gleichen somit den starken Rückgang des Vormonats mehr als aus. Aktuell liegt der Zählerstand bei 107,79 Punkten. Erstmals seit drei Monaten stehen auch auf Dreimonatssicht die Zeichen auf Wachstum. Eigentumswohnungen sind im Vergleich zur Situation vor drei Monaten im Dezember 1,58 Prozent teurer, auf Jahressicht sogar 2,19 Prozent.

Neue Ein- und Zweifamilienhäuser („newhomes“): Leicht steigend

Seit Mai 2011 befindet sich der Teilindex für neue Ein- und Zweifamilienhäuser auf Wachstumskurs – nur im Februar 2012 gab es kleine Unterbrechung dieses Trends. Im Dezember 2012 nimmt er um 0,21 Prozent zu und erzielt mit 117,08 Prozent einen neuen Rekordwert – den höchsten Stand unter den Segmentarten.

Bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser („existinghomes“): Stark steigend

Wie im Vormonat so setzt auch im Dezember der Teilindex für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser seinen deutlichen Wachstumskurs fort. Mit 1,63 Prozent lässt die Dynamik etwas nach, dennoch erreicht der Teilindex mit 103,65 Zählerpunkten seinen höchsten Wert seit Erhebungsbeginn. Bestandshäuser verteuern sich nun zum dritten Mal in Folge.

Quelle: Hauspreis-Index der Europace AG vom 15.01.2013

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