Ein Jahr Finanzkrise

Der Ursprung der seit einem Jahr herrschenden Finanzkrise liegt vor allem begründet im Immobilienboom in den USA seit dem Jahr 2001. Hier herrschten fallende Zinsen und zugleich niedrige Immobilienpreise. Mit anziehender Nachfrage gingen die Preise nach oben. Trotzdem konnten sich fast alle Amerikaner den Immobilienkauf leisten, weil die Zinsen niedrig und Kredite einfach zu bekommen waren. Die Absicherung der Kredite war dank steigender Immobilienpreise hervorragend.

Die Kreditgeber wurden bei der Suche nach Neugeschäft zunehmend leichtsinniger und auch Kunden mit schlechter Bonität bekamen Hypotheken. Diese Subprime-Kunden mussten meist kein Eigenkapital vorweisen und ihre Zinsen waren anfangs niedrig. Doch nach wenigen Jahren stiegen die Zinsen dramatisch an. Somit konnten die Kreditnehmer ihrer Zahlungsverpflichtung nicht mehr nachkommen. Die Kredite wurden gekündigt und mussten zurückgezahlt werden. Da jedoch zugleich die Hauspreise sanken, konnten viele Schuldner ihre Darlehen nicht komplett zurückzahlen. Die Risiken aus diesen Hypothekenkrediten hatten viele Banken längst weitergereicht und dazu die Forderungen verbrieft. Ratingagenturen hatten angenommen, dass sich die Risiken gegenseitig ausbalancieren, weil nie alle Kredite gleichzeitig ausfallen, und deshalb gute Bewertungen vergeben.

Vor einem Jahr ist dann die Blase am US-Hypothekenmarkt geplatzt. Sogleich setzte eine Gegenbewegung zu der vorherigen Freizügigkeit in der Vergabe von Krediten ein, die sich auf fast alle Kreditmärkte ausdehnte. Aus Furcht vor eigenen Verlusten begannen die Banken Geld zu horten. Ratingagenturen degradierten eben noch erstklassige Finanzprodukte zu „Schrottanleihen“. Überall herrschte Misstrauen und die Risikoaufschläge schnellten in die Höhe. Investoren erkannten, dass sie einen zu geringen Zins für das Risiko verlangt hatten. Das billige Geld war praktisch über Nacht verschwunden. Seitdem stellt die amerikanische Notenbank (FED) immer wieder zusätzliche Kreditlinien zur Verfügung. Damit sollen sich die Banken refinanzieren. Zudem senkte sie die Leitzinsen drastisch.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen im Euroraum dagegen seit Beginn der Finanzkrise nicht gesenkt. Anders als die FED mit Hauptziel Konjunkturentwicklung ist das vorrangige Ziel der EZB die Preisstabilität. Deshalb hat die EZB die Leitzinsen im Juli sogar erhöht.

Nach Meinung von Ökonomen ist die Finanzkrise noch längst nicht vorbei und die Auswirkungen werden uns noch das ganze zweite Halbjahr begleiten. Auch FED-Präsident Ben Bernanke befürchtet, dass die Energiepreise weiter steigen, die Bedingungen bei der Kreditvergabe durch die Banken weiter verschärft werden und der Abschwung am Immobilienmarkt weiter anhält. Dadurch würde die Wirtschaft noch mehr geschwächt werden.

Bei den Baugeldzinsen sind momentan wieder in kurzen Zeitabständen große Schwankungen zu verzeichnen. Die Tendenz ist dabei nach wie vor steigend. Unser Tipp: Beobachten Sie die Entwicklung der Zinsen. Nutzen Sie einen Tag mit einem günstigen Zinsniveau. Auch Forward-Darlehen sind zurzeit zu günstigen Konditionen zu haben. Viele unserer Bankpartner verzichten auf die sonst üblichen Forwardaufschläge. Nutzen Sie jetzt die Möglichkeit bis zu fünf Jahre vor Ablauf der Zinsbindung ein Forward-Darlehen abzuschließen und sichern Sie sich so gegen das Risiko einer teuren Prolongation zu einem späteren Zeitpunkt.

Tendenz:
Kurzfristig: steigend
Langfristig: steigend

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