Zinskommentar vom 19.12.2008: Zinsmarkt beruhigt sich vorerst

Nach den heftigen Bewegungen der letzten Wochen, versucht sich der Zinsmarkt derzeit wieder zu stabilisieren. Die Kaufpanik Anfang Dezember und die anschließenden Gewinnmitnahmen am Anleihemarkt hatten zu enormen Tagesbewegungen geführt. Die Fundamentaldaten treten jetzt wieder stärker in den Vordergrund. Die Leitzinssenkung der US-Notenbank (Fed) auf die Spanne von 0 bis 0,25% unterstreicht die Rezession in den USA und unterstützt weiterhin die Nachfrage nach Anleihen im Dollarraum. Da die Europäische Zentralbank (EZB) vorerst noch deutlich höhere Leitzinsen bevorzugt, hat der Euro als Währung an Attraktivität gewonnen und kräftige Kurssteigerungen gegen fast alle Währungen sind die Folge. Das wiederum bremst die Exportchancen auch in Deutschland und drückt auf eine ohnehin schon schwache Nachfrage in den traditionellen Exportmärkten. Der aktuelle Ifo-Geschäftsklima-Index, der den tiefsten Stand seit 1982 erreicht hat, spiegelt diese Effekte wider. Vor diesem Hintergrund ist im Januar oder Februar auf jeden Fall mit einem weiteren Zinsschritt der EZB zu rechnen und diese Erwartung wird auch in den nächsten Wochen die mittelfristigen und langfristigen Kapitalmarktzinsen stützen. Wichtig für die Konditionen von Baugeld sind jedoch nicht nur die Kapitalmarktzinsen und die Renditen von Staatsanleihen, sondern vor allem auch die Refinanzierungsmöglichkeiten der Banken. Wir gehen davon aus, dass sich der Zinsabstand zwischen Baugeld und Staatsanleiherenditen in den nächsten Monaten ausweiten wird. Das heißt, dass sinkende Renditen bei Bundesanleihen nicht unbedingt zu tieferen Baugeldzinsen führen werden. Wir bleiben bei unserer Empfehlung, dass Baufinanzierungskunden die aktuellen Konditionen sichern sollten und sich dazu gerade längere Laufzeiten anbieten. Anschlussfinanzierern empfehlen wir, die immer noch niedrigen Aufschläge für Forward-Darlehen zu nutzen. Viele Baufinanzierungen aus den Jahren 1999 und 2000 wurden damals mit Zinssätzen von über 6% abgeschlossen und können jetzt bei einem Bankwechsel deutlich unter 5% optimiert werden. Die Spezialisten für Anschlussfinanzierungen bei Interhyp können auf mehr als 70 Banken zugreifen und die nächste Zinsperiode optimieren. Der Kauf einer Immobilie zur Eigennutzung scheint gerade in diesen unsicheren Zeiten eine gute und sichere Anlage des Eigenkapitals zu sein. Wir empfehlen daher, eher mehr Eigenkapital einzusetzen und auch höhere Tilgungen zu vereinbaren, da das Besparen der eigenen Immobilie hohe Kalkulationssicherheit bietet.

Tendenz
kurzfristig: seitwärts
mittelfristig: seitwärts

Quelle: Zinskommentar der Interhyp AG

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