Zinsentwicklung 2011: Baugeldzinsen im Januar sichern

2011 wird für die Zinsmärkte ein Jahr voller Herausforderungen werden. Für Kreditkunden bedeutet das erhöhte Aufmerksamkeit. Aus unserer Sicht haben die Kapitalmarktzinsen in den USA und damit auch in Euroland im September den 30-jährigen Abwärtstrend gebrochen und eine lang andauernde Phase steigender Zinsen eingeleitet. Ein solcher Trendwechsel historischer Dimension braucht natürlich Zeit, sich auszubilden und somit sehen wir 2011 als ein Übergangsjahr, in dem es zu heftigen Schwankungen kommen wird. Gerade in den ersten Wochen des Jahres halten wir nach den Zinsanstiegen seit September eine technische Gegenbewegung nach unten für möglich und empfehlen Baugeldkunden, diese konsequent zur Sicherung ihrer Konditionen zu nutzen.

Mehrere Gründe sind für den Trendwechsel am Zinsmarkt verantwortlich: Die entwickelten Volkswirtschaften befinden sich in einer historischen Schuldenkrise. Das gilt für die USA im Besonderen, aber auch für weite Teile Europas und für Japan. Da das Wachstum in diesen Ländern nicht mehr ausreicht, um eine sichere Bedienung dieser zunehmenden Schulden sicherzustellen, sind die Notenbanken inzwischen eingesprungen und leisten Überbrückungshilfe durch Nullzinspolitik und Aufkäufe von Staatsanleihen. Trotz dieser Maßnahmen haben die langlaufenden Anleihen aber begonnen, deutlich höhere Risikoprämien aufzubauen, da den Investoren klar ist, dass die Notenbanken nicht auf Dauer die Staatsdefizite finanzieren können. Dieser Trend wird sich fortsetzen, da das Gelddrucken der Notenbanken auch noch den Nebeneffekt hat, dass die Investoren steigende Inflationsraten befürchten und damit Sachwerte vorziehen. Höhere Zinsen werden aber die Finanzierung der Schulden noch schwieriger gestalten. Eine Fortsetzung und Ausdehnung der Schuldenkrise in Euroland ist daher wahrscheinlich. Und die USA laufen immer mehr Gefahr, ihren AAA-Status zu verlieren. Es scheint jedenfalls so, als hätten die Notenbanken die Kontrolle über die langfristigen Kapitalmarktzinsen verloren.

Quelle: Kommentar zur Zinsentwicklung 2011 der Interhyp AG vom 07.01.2011

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